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Liturgisches Buch und Kunstwerk
Eine der bedeutendsten Handschriften des Mittelalters wurde vom späteren Kaiser Heinrich II. in Auftrag gegeben. Die reich mit Gold und Silber verzierten Miniaturen und ganzseitigen ornamentalen Texte spiegeln Heinrichs Autoritätsanspruch als Herrscher im Hause Gottes wider. Die einmalige und vollständige Faksimilierung des Sakramentars Heinrichs II. erscheint in einer Auflage von nur 333 handnummerierten Exemplaren. Der Faksimileband umfasst insgesamt 718 Seiten im Originalformat von 29,5 x 24,2 cm. Die Blätter sind dem Original entsprechend randbeschnitten und wurden von Hand geheftet. Das Replikat des Originaleinbandes verdanken wir dem Museumsrestaurator André Glauser und von ihm beauftragten Spezialunternehmen. Die Dokumentationsmappe enthält zwei faksimilierte Blätter im Originalformat sowie eine ausführliche illustrierte Informationsbroschüre. Diese Mappe wird auf Wunsch zur Ansicht geliefert.
Regensburg - Bamberg - München
Für welche Kirche oder welches Kloster dieses prachtvolle Sakramentar ursprünglich bestimmt war, das liegt auch heute noch im Dunkel der Geschichte. Sollte die Handschrift im Regensburger Dom gemeinsam mit dem Codex Aureus von St. Emmeram feierliche Messen begleiten oder sollte das Sakramentar als Messbuch in der Alten Kapelle, Heinrichs Hofkirche, die Liturgie bestimmen? Knapp 800 Jahre aber war der Kodex einer der bedeutendsten Schätze des Bamberger Doms und damit jenes Bistums, das Heinrich II. 1007 gegründet und prachtvoll mit wertvollsten Schätzen, darunter auch seinem Sakramentar, ausgestattet hatte.
Die Gründung des Bistums Bamberg war eine der markantesten Leistungen Kaiser Heinrichs II. Durch reiche Stiftungen machte er es zu einem Zentrum der geistigen und kulturellen Entwicklung in Deutschland. Im Dom seines neuen Bistums fand das kinderlose Herrscherpaar dann auch seine letzte Ruhestätte. 1146 schließlich wurde Kaiser Heinrich II. heiliggesprochen. Erst mit der Säkularisierung gelangte das Sakramentar Heinrichs II. in die Münchner Hofbibliothek, wo es heute zu den wertvollsten Beständen dieser an Schätzen wahrlich nicht armen Sammlung gehört.
Wie alle Handschriften dieses Typs enthält das Sakramentar Heinrichs II. all jene Gebete, die während der heiligen Messe vom zelebrierenden Priester oder Bischof gesprochen werden. Diese reich mit Gold-Silberinitialen im ottonischen Stil ausgestatteten Texte folgen auf eine umfangreiche Sequenz von Bildern, ganzseitige ornamentale Texte und einen in Gold geschriebenen Kalender.
Die Bilderhandschrift beginnt wie ein Feuerwerk zum Auftakt eines großen Festes: Auf die Monatstafeln folgen ein Krönungsbild und ein Thronbild Heinrichs II., in denen das ganze Herrschaftsverständnis des letzten Sachsenkaisers im Bild umgesetzt wird.
Neben anderen Prachtseiten wird auch Gregor der Große mit einem imponierenden Autorenbild geehrt. Nach einer abschließenden Seite mit dem Lamm Gottes beginnt erst das Sakramentar, das nun nicht mehr auf Kalbs- sondern auf feinem Schafspergament geschrieben und illuminiert wurde.
Details
Format: 29,5 x 24,2 cm
Umfang: 718 Seiten
Auflage: 333 Exemplare